My Story – L. (22)

Ein liebevolles Hallo an euch alle von unbekannter Seite.

Nachdem Sammy so offen, ehrlich und direkt über ihre psychischen Themen und Krankheiten geschrieben hat und andere „Leute da draußen“ aufgerufen, auch etwas zu teilen… möchte ich jetzt genau das tun und euch von mir und meiner Geschichte erzählen.

Kurz gefasst könnte man sagen: ich wurde leistungsorientiert, aber nicht traumatisch geprägt erzogen (allerdings von einer unsicheren und egozentrischen Mutter), bekam mein Leben eigentlich ganz gut selbstbestimmt auf die Reihe, bis meine Mama mir eines Tages (da war ich 18) sagte, ich sei fett geworden und hätte nichts mehr mit ihrer kleinen süßen Tochter gemeinsam (ich wog 78kg auf 1,80m…) – und von da an, sehr getroffen, meine intensive Beschäftigung mit dem Thema Essen startete. Ich lernte, was Kalorien sind, worin wie viele enthalten, womit man wie viele wie schnell verbrennt und wie lang es dauert, mit gewissen Verhaltensweisen gewisse Gewichtsabnahmen zu erreichen. Eine Essstörung startet generell immer langsam und subtil und kann lange Zeit unentdeckt und parallel zum eigentlichen Leben ablaufen. So auch bei mir. Ich empfand mich nicht als essgestört, als ich in den folgenden 4 Monaten 8kg abnahm – damals auch wirklich noch weniger verbissen und „gestört“, mein Gewicht war im durchaus annehmbaren, normal guten Bereich… Aber ich nahm auch in 2 Monaten wieder 5kg zu, dann wieder ab, wieder zu… So lief das eine Weile, mich wenig aktiv belastend, bis ich eines Tages in den Spiegel sah und nicht mehr so „fett“ sein wollte (damals 72kg) – ich machte mir einen clever getarnten „pro-ana“ Instagramaccount (ein ernst gemeintes „Glückwunsch“ an alle, die nicht wissen, was genau man sich darunter vorstellen kann) – und verlor erneut an Gewicht… Diesmal „motiviert“, „zielstrebig“ und „endgültig“: 14kg in 5 Monaten. Man muss kein Mathegenie sein um zu erkennen, dass mein Ziel 58kg bei 1,80m im Untergewicht lagen und eine solche Abnahme nur durch ganz strikte Kalorieneinsparung zu erreichen ist. Fasten gehörte zum wöchentlichen Pflichtprogramm… Durch eine dann startende (rückblickend leider emotional-abhängige) Beziehung wurde die Magersucht an diesem Punkt für gewisse Zeit erstmal gestoppt und ich fühlte mich ein paar Monate glücklich und gesund – Beziehungsprobleme kamen, Bewältigungsstrategien mussten her, Essen war wieder mein Ventil und ich machte nun intensive Bekanntschaft mit der Bulimie. Essattacken gehörten schon länger zu vertrauten Erlebnissen, Erbrechen danach war aber neu. Erst nur aller paar Wochen, dann wöchentlich, der Stress stieg, so auch die Essanfälle, die Angst vorm Gewicht – ich erbrach aller 2-3 Tage, täglich, mehrmals täglich – irgendwann nur noch. Ich war eine Zeitlang im Ausland und mein Leben, fern vom sicheren Hafen der Heimat und Familie, bestand nur noch aus Essen und Brechen. Mein wahnsinniges Glück und Rettung war meine Familie – von der ich damals irgendwie dachte, dass ich ihr nichts bedeutete und eh nichts wert sei; stark getäuscht! – und mein Papa war es, der mich, beim sichtlich erschütterten Anblick meines dann stark untergewichtigen und kranken Körpers, ganz vorsichtig bat, mal „mit jemandem darüber zu sprechen“. Ihm zuliebe tat ich das… Und nach einem sehr demotivierenden Termin bei einem (mich) nicht-ernstnehmenden und nicht-ernstzunehmenden Psychologen hatten wir eine letzte Hoffnung in einer Tagesklinik. Wider Erwarten erkannte ich für mich selbst die Behandlung dort als einzige Möglichkeit – und es ist nicht in Worte zu fassen, wie dankbar ich den Fügungen der Zufälle heute bin. Zur selben Zeit meiner Aufnahme dort beschäftigte ich mich viel mit Buddhismus, der Spiritualität des Yoga und bedingungsloser Selbstliebe. Diese wurden, zusammen mit der Einsicht bringenden Therapie und der selbstverständlichen Akzeptanz untereinander in der Tagesklinik, zu den Pfeilern meiner Genesung. Und, long story short, seitdem gelang es mir im Laufe der Zeit Stück für Stück immer besser, mich und meine Essstörung zu allererst zu verstehen (und dabei krassere Ursachen als gedacht in meiner Kindheit zu finden und damit Frieden schließen zu lernen), dann auch wirksam bearbeiten und schließlich weitesgehend hinter mir lassen zu können. Die empfundene Befreiung und inzwischen Befreitheit waren ein wahnsinnig tolles Gefühl. Natürlich hatte auch ich Rückfälle, habe sie auch selten immer noch – allerdings in einem wahrscheinlich als „gesund“ und „normal“ betrachtetem Ausmaß – Tage, an denen ich mich unverstanden, unförmig oder unwichtig fühle – aber eben nur kurze Tage und als Umgang damit nicht mehr selbstschädigende Maßnahmen oder aufkeimende Depression, sondern die Gewissheit, dass das wieder vorbeigehen wird und ich eigentlich GUT so bin, wie ich bin, mich lieben und akzeptieren DARF, mich nicht kritisieren oder perfektionieren MUSS und mithilfe von Atmen, Meditieren, Yoga, einem heißen Bad, Tee, Tagebuch schreiben, telefonieren, netflixen, oder was auch immer, es wieder besser gehen wird – und spätestens ausgeschlafen am nächsten Tag. Für mich waren also Therapie und neue Ideologien verbunden mit einer neuen Perspektive auf mich, mein Leben, mein Umfeld und das Zusammenspiel dieser Faktoren, die springenden Punkte aus einer Essstörung, die mich ohne diese Maßnahmen wohl innerhalb kürzester Zeit komplett zerstört hätte. Deshalb nur meine Bitte – wenn ihr (oder auch „nur“ eure Nahestehenden) denkt, ihr habt ein Problem… seid es euch wert, Hilfe zu suchen und zu finden. Denn man muss sich nicht, wie ich einst, mit täglichen Gedanken des Nicht-genügens, Kalorienzählen, Kontrollieren und Verzweifeln quälen – sondern kann sich davon befreien. Genauso wie von jeder anderen „Störung“, „Krankheit“, oder wie auch immer man es nennt. Viele eigene Hintergründe und Details hab ich hier weggelassen, weil es den Rahmen gesprengt hätte, wie die eigentlichen Ursprünge und Ursachen meiner persönlichen Geschichte – die teile ich aber sonst auch gerne noch. Ich würde mich auch über direktes Feedback hier als Kommentar oder in Privatnachrichten freuen – auf Instagram findet ihr mich, wenn ihr wollt… Sammy kann euch sagen, wie 🙂

Vielen Dank an L. für deinen Mut und Stärke deine Geschichte zu teilen, danke!
Wenn du nun auch ermutigt bist, deine Geschichte zu teilen, schreib mir einfach eine Mail!

Routine is Selfcare

20180305_145151.jpg  One of the most important things I’ve learned in at the daily therapy is keeping a routine helps you a lot to get along with your mental health. That’s why I want to share parts of my daily routine with you.  (German Version below)

Mostly I fall into my deep hole, when I have nothing or way too much to do. This is the point when I crawl into my bed and not come out and surrender. But in daily therapy I had a strict plan what to do every day, I had a routine for the first time in a long time again. I had to be there at 8. am and we started with breakfast every day and then had various therapy groups, which led to a time table. Sure it was an adjustment at first but it gave me safety because I knew what will come next. This kept my anxiety pretty low and helped me to do my tasks. So I prepared myself to keep up with this system after my time there.

I’m trying to organize every day and every week, to have a path to follow on a daily basis. It doesn’t always happens a planned, but that’s normal in life so it is important to keep this in mind and don’t give up. Also it is totally okay to neglect the routine on some days.

To the part of planning: I have a desk underlay with the whole week on it, with compartements of To Do Lists for everyday. At the beginning of the week I sit down and plan what I have to do: Dates to keep up with, events I’m going to and tasks I have to do. Important is for me to set small goals, like cleaning up my room, washing the dishes or buying groceries. So that I can see small achievements when I tick them off. Also I have a normal planner that I can write down things to do in the future weeks, months, etc.

Morning & Evening Routine:
This is something pretty important for me, because I struggle with coming out of bed and start doing things and also I have pretty bad sleep issues. So I made myself a plan that I follow every morning, like a mantra.  I get up, do my bed and open the windows. Then I make myself some tea or matcha latte and some breakfast. After I ate and watched some Youtube Videos, I clean up my desk and check my daily To Do List and add things that need to be done at that day. Then I go to the bathroom, get ready and start doing things.

Same procedure in the evening: I make myself a calming down tea and drink it while watching something calming on the internet or reading articles. For the tea I prefere some ‚good night‘-blends and passion flower tea, which friends of mine recommended to me. Because it’s an all natural calming down extract which helps with anxiety and let your muscles and brain relax. I also started adding some drops of CBD oil to my tea, because it also helps calming down and helps to get tired. After my tea I take my daily planner (the brown one in the picture) and write down every thing good what happend that day or what made me happy. It can be the small things like watching a good film, going for a walk or cooking a nice meal. This helps me to reflect on the day and see even in the worst days the good things. Then I make my bed ready, let some fresh air in and spray some good night spray with lavender on my bedding and change into my sleepwear. Last but not least, I take my sleeping meds and turn on some sleeping sounds (from spotify playlist or using the app sleepo). Mostly me body starts calming down with the tea because my brain gets used to the routine and knows what is going to happen next.

This is just a part of the things I do to keep a routine. But it helps me to give my days structure which helps me to not fall into the deepest hole. Do you have also a routine that helps you or do you have any advices to improve it? Leave a comment down below or on the social medias, I’m pretty curious how others handle their day.

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